Körper entsäuern oder gar nicht erst sauer werden

Körper entsäuern oder gar nicht erst sauer werden

In unserem kürzlich erschienenen Beitrag Mensch übersäuere Dich nicht: Problem Übersäuerung konnten Sie einiges über die Auslöser und Symptome einer chronischen Übersäuerung lesen. Leiden Sie wegen einer latenten Übersäuerung bereits unter den typischen Anzeichen, wie zum Beispiel ständige Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Erschöpfung? Dann wird es höchste Zeit, dass Sie Ihren Körper entsäuern. Bestenfalls lautet die Devise aber: Gar nicht erst sauer werden! In diesem Beitrag erfahren Sie deshalb zunächst, was Sie vorbeugend unternehmen können, damit ihr Körper nicht von zu viel Säure überlastet wird. Danach lesen Sie, welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um Ihren Organismus zu entsäuern, falls Sie bereits an einer chronischen Übersäuerung leiden.

Werden Sie nicht sauer

Damit Ihr Körper nicht chronisch übersäuert und sie ihn dann entsäuern müssen, ist es besonders wichtig, auf einen gesunden Lebenswandel zu achten. Denn eine schlechte Ernährung, viel Stress, Bewegungs- und Schlafmangel sind die Hauptursachen einer latenten Übersäuerung.

Überwiegend basische Ernährung

Empfehlenswert ist eine überwiegend basische Ernährung, die zu achtzig Prozent aus Basen spendenden Lebensmitteln und zu zwanzig Prozent aus Säure bildenden Lebensmitteln besteht. Der hohe Anteil an Basen spendenden Lebensmitteln ist wichtig, da im Körper entstehende Säuren nicht einfach wieder ausgeschieden werden können. Dazu müssen sie zunächst durch Basen im Körper neutralisiert werden. Für diesen Prozess werden unter anderem die basischen Mineralstoffe Kalium, Kalzium und Magnesium benötigt, die in Basen spendenden Lebensmitteln enthalten sind. Diese Stoffe sind aber auch für andere wichtige Vorgänge im Organismus Voraussetzung, weshalb ein Mangel negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Müssen nun im Körper zu viele Säuren neutralisiert werden, kann es zu einem solchen Mineralstoffmangel kommen und zudem werden nicht umgewandelte Säuren im Körper zwischengelagert.

Auf der anderen Seite sollten Sie auch nicht komplett auf die Säure bildenden Lebensmittel verzichten, denn auch diese haben Ihre Vorteile und gehören zu einer gesunden Ernährung dazu. Sie liefern teilweise wertvolle Eiweiße, aber auch Vitamine und Mineralien, die für die Gesundheit wichtig sind. Außerdem benötigen auch einige Stoffwechselprozesse im Körper Säure. Es kommt halt wie so oft auf eine gesunde Mischung an. Um das Verhältnis von 80 : 20 wahren zu können, ist es wichtig viel frisch zu kochen und auf industriell hergestellte Produkte möglichst weitestgehend zu verzichten. Denn Letztere gehören meist eher in die Rubrik Säure bildende Lebensmittel.

Welche Lebensmittel sind basisch oder sauer?

Aber welche Lebensmittel gehören denn jetzt zu welcher Rubrik? Man sollte nicht zwischen basischen und sauren Lebensmitteln unterscheiden, sondern zwischen Basen spendenden und Säure bildenden Nahrungsmitteln. Denn es gibt Nahrungsmittel, die auf den ersten Blick wegen ihrer chemischen Zusammensetzung zu den basischen Lebensmitteln gehören, allerdings aufgrund weiterer Faktoren im Körper trotzdem Säure bilden können. Ein Beispiel ist Kaffee. Er enthält viel Kalium und ist deshalb chemisch gesehen basisch. Allerdings löst Kaffee in größeren Mengen eine Stressreaktion im Körper aus, wodurch Säure gebildet wird. Bei Zucker und zuckerhaltigen Lebensmitteln ist es ähnlich. Denn Zucker an sich belastet den Organismus nicht mit Säure, er kann aber die Darmgesundheit beeinträchtigen, was wiederum zu einer Säurebelastung führen kann.

Basen spendende Lebensmittel

Zu den Basen spenden Lebensmitteln gehören zum Beispiel:

  • rohes Gemüse
  • reifes Obst
  • Salat
  • Kartoffeln
  • Kohl
  • Kräuter
  • Gräser
  • Körner
  • Samen
  • Sojaprodukte

Säure bildende Lebensmittel

Zu den Säure bildenden Lebensmitteln zählen unter anderem:

  • Nüsse
  • Quinoa, Amaranth, Buchweizen
  • tierische Produkte, wie zum Beipiel Fleisch, Fisch, Eier, Milch und Käse
  • Hefeprodukte
  • Süßigkeiten
  • Zucker und zuckerhaltige Produkte
  • Weißmehl
  • Kaffee
  • Limonaden
  • Alkohol

Übrigens: Der Geschmack eines Lebensmittels ist nicht aussagekräftig. Nur weil ein Lebensmittel sauer schmeckt, bedeutet es nicht, dass durch dessen Verzehr viel Säure im Körper gebildet wird.

Weitere Faktoren eines gesunden Lebenswandels

Damit Sie nicht irgendwann Ihren Körper aktiv entsäuern müssen, gehören neben einer ausgewogenen Ernährung auch noch andere Faktoren zu einem gesunden Lebenswandel, mit dem einer chronischen Übersäuerung vorgebeugt wird. Deshalb beachten Sie:

  • Trinken Sie ausreichend: Dadurch kann sich der Körper über die Nieren und die Haut (durch Ausschwitzen) entsäuern.
  • Achten Sie auf eine ausreichende Bewegung auch an der frischen Luft: Auch hierdurch wird die Ausscheidung von Säuren angeregt und der Körper kann sich quasi von selbst entsäuern. Übertreiben Sie es aber nicht, denn eine Überanstrengung der Muskeln lässt diese Säure produzieren.
  • Auch gut sind Saunagänge, Wechselduschen und Bürstenmassagen, damit der Körper beim Entsäuern unterstützt wird.

Damit ihr Körper nicht unnötig Säure produziert, sollten Sie auch dies beachten:

  • Halten Sie Ihren Darm gesund.
  • Vermeiden Sie weitestgehend Stress sowie Ärger und sorgen Sie für Ausgleich durch regelmäßige Entspannungspausen (z.B. Autogenes Training oder Yoga).
  • Achten Sie auf ausreichend Schlaf.
  • Verzichten Sie auf das Rauchen und Alkohol.

Wissenswertes zum Thema Trinken

Wie bereits erwähnt, ist viel trinken wichtig, damit der Körper nicht übersäuert. Allerdings sind nicht alle Getränke geeignet. Ungeeignete Getränke zum Körper entsäuern sind zum Beispiel Kaffee, zuckerhaltige und alkoholische Getränke. Trinken Sie besser Wasser. Dieses sollte allerdings still sein, denn Kohlensäure produziert Säure – kontraproduktiv beim Körper entsäuern. Sie können aber auch Tee trinken. Achtung ist allerdings bei schwarzem Tee geboten, denn dieser ist säureüberschüssig. Er kann basisch wirken, wenn Sie ihn lange ziehen lassen. Besser sind allerdings Kräutertees.

Möglichkeiten zum Körper entsäuern

Wenn Ihr Körper bereits mit überschüssigen Säuren belastet ist und Sie an einer chronischen Übersäuerung leiden, sollten Sie ihren Organismus entsäuern. Dabei werden nicht nur gerade aufgenommene Säuren auf dem schnellsten Weg wieder aus Ihrem Körper geleitet, sondern auch eingelagerte Säuren wieder gelöst und abtransportiert. Um den Körper zu entsäuern ist es neben weiteren Maßnahmen in erster Linie wichtig, auf eine gesunde Lebensweise, wie sie oben bereits beschrieben wurde, zu achten. Im Anschluss an das Entsäuern sollten Sie diesen Lebensstil langfristig natürlich beibehalten, um einer erneuten Übersäuerung vorzubeugen.

Wenn Sie mit dem Entsäuern Ihres Körpers beginnen, bietet es sich in Sachen Ernährung an, zunächst auf eine rein basische Ernährung (sog. Basenfasten) zu setzen. Um dann, wenn der Organismus erst einmal entgiftet ist, auf eine überwiegend basische Ernährung im Verhältnis 80 : 20 umzusteigen. Als weitere Maßnahme können kurzfristig auch Basenpulver oder -tabletten eingesetzt werden. Basische Ganzkörper- oder Fußbäder oder auch Wickel mit einem Basenpulver sind gute Möglichkeiten den Körper beim Entsäuern zu unterstützen. Eine zusätzliche Versorgung mit basischen Mineralien kann helfen, die Mineralstoffdepots wieder aufzutanken sowie alle Säuren zu neutralisieren und aus dem Körper zu leiten.

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