Mögliche Ursachen von Knieschmerzen

Mögliche Ursachen von Knieschmerzen

Knieschmerzen können viele Ursachen haben – sie können durch Entzündungen, aufgrund eines Unfalls oder auch Verschleiß hervorgerufen werden. Ambivitalis hat für Sie die häufigsten Ursachen von Knieschmerzen zusammengefasst.

Die Knie sind besonders verletzungsanfällig, durch einseitige Belastung, zu schwachen Muskeln oder auch Infektionen, können Knieschmerzen, die sich mit Ziehen und Stechen der Knie zeigen, ausgelöst werden. Starkes Übergewicht fördert zudem die Abnutzung der Knorpel und führt nicht selten zu Kniearthrosen. Aber auch Operationen, wie beispielsweise die Entfernung des Meniskus oder Fehlstellungen können Gründe für Schmerzen der Knie sein. Ab dem 60. Lebensjahr häufen sich die Beschwerden.

Unterschiedliche Auslöser von Knieschmerzen

  • Überlastungsschäden (einseitige Belastung, Fehlbelastung, Überbelastung)
  • angeborene Fehlstellungen (X- oder O-Beine)
  • Sportverletzungen
  • Gelenkerkrankungen (z.B. Kniearthrose)
  • Verrenkung
  • Knochenbruch
  • wachstumsbedingte Erkrankungen
  • Entzündungen im Kniegelenk
  • Stoffwechselstörungen

Schleimbeutelentzündung der Knie

Bei der Schleimbeutelentzündung sind die Beschwerden im Anfangsstadium zunächst gering. Sie äußern sich mit einem Druckgefühl und Brennen der Kniescheibe. Man kann die Schleimbeutel gut ertasten, da sie stark geschwollen sind. Im weiteren Verlauf der Entzündung, nehmen die Schmerzen zu und es kommt zu Bewegungseinschränkungen. Eine Schleimbeutelentzündung wird häufig bei einseitigen Tätigkeiten (beispielsweise Fliesen verlegen), bakteriellen Infektionen oder durch rheumatische Erkrankungen der Gelenke verursacht.

Fehlstellungen wie X-Beine oder O-Beine

Bei nahezu jedem Menschen sind geringe Abweichungen vorhanden. Bis zu einem gewissen Grad, genauer gesagt bis zu etwa 3 Grad Abweichung, werden meist keine Beschwerden hervorgerufen. Menschen mit deutlich sichtbaren Fehlstellung von mehr als 3 Grad hingegen, sind häufig von frühzeitigen Beschwerden durch Abnutzungserscheinungen wegen einseitiger Belastung der Gelenke betroffen.

Bänderriss oder Bänderzerrung

Das vordere Kreuzband oder Seitenband des Knies ist häufig betroffen. Oft auch beide in Kombination. Kommt es zu einer Überdehnung dieser Bänder, so spricht man von einer Bänderzerrung. Die Funktion der Bänder bleibt dabei erhalten, allerdings kommt es zu winzigen Rissen einzelner Fasern.

Wird die Belastung abrupt verstärkt, können die Bänder teilweise oder vollständig reißen. Ist dies der Fall, handelt es sich um einen Bänderriss der mit Knieschmerzen und Ausfallen der Funktion.

Häufig treten diese Verletzungen bei Sportlern aus dem Bereich Handball, Volleyball, Tennis, Badminton oder Skifahren auf. Bei all den genannten Sportarten, findet ein häufiger, rascher Richtungswechsel statt. Hierbei bleibt der Fuß fest am Boden stehen, während sich die Knie, Hüfte und Oberkörper in eine andere Richtung drehen. Meist verdrehen sich schließlich Unter- und Oberschenkel gegeneinander. Diese Verdrehung führt augenblicklich zu einem stechenden Schmerz im Moment der Verletzung.

Knieschmerzen durch Schäden am Meniskus

Nicht selten kommt es bei den oben genannten Sportarten zu einem Schaden des Meniskus. Der Meniskus ist ein nierenförmiger Faserknorpel, der wie eine Art Stoßdämpfer wirkt. Er verteilt bei Belastung den Druck zwischen den Knochen. Durch den Richtungswechsel von Ober- und Unterschenkel sowie Krafteinwirkung auf das Knie, kann entweder ein Teil des Faserknorpels herausgerissen werden oder sogar reißen. Dies führt zu starken Schmerzen und Blockaden der Kniegelenke.

Ein Meniskusriss tritt häufig zusammen mit einem Kreuzbandriss auf. Ab dem 40. Lebensjahr kann das Gewebe des Meniskus, bedingt durch den Alterungsprozesse schon bei wenig Krafteinwirkung einreißen. Die Kniegelenkverdrehung selbst ist nur von kurzer Dauer schmerzhaft. Kommt es zu Einklemmungen herausgerissener Kuppelfragmente entstehen Schmerzen. Zusätzlich kann es zu einer unangenehmen Reibung zwischen den Knochen kommen, wenn die Funktion des Meniskus als Stoßdämpfer im Kniegelenk beeinträchtigt wird. Ein in Mitleidenschaft gezogener Meniskus hat zudem oft eine vorzeitige Abnützung der umliegenden Gelenkknorpel zur Folge.

Kniegelenkarthrose

Im Laufe der Zeit kommt es zum Verschleiß der Gelenkknorpel durch Überlastung, vorangegangene Schäden oder den altersbedingten Abrieb der Gelenkoberfläche des Knies.

Die Schmerzen breiten sich über das gesamte Knie aus und nehmen meist zum Abend hin zu. Es kann zu Ergüssen und Schwellungen kommen. Die Schmerzen bei einer Arthrose der Knie treten häufig belastungsabhängig und besonders an den Außenseiten der Knie auf.

Bruch des Ober- oder Unterschenkelknochens

Selten treten hingegen Brüche des Femurs (Oberschenkelknochens) direkt am Gelenkkopf auf, häufiger ist ein Bruch des Tibias (Schienbeins). Meist kommen die Brüche durch Unfälle (beispielsweise mit dem Motorrad oder Auto) zustande. Die Betroffenen leiden im Zuge der Verletzung unter starken Schmerzen bei Bewegung und sind Gehunfähig. Es treten Schwellungen und Ergüsse auf. Bei einem massivem Bruch, können Splitter der Knochen außerdem die umliegenden Bänder und Muskeln verletzten.

Bruch der Kniescheibe

Auch die Kniescheibe kann brechen. Dies geschieht meist bei einem Sturz und direkten Aufprall. Hierbei kommt es leider nicht immer zu einer gerade verlaufenden Läsion. Oft kommt es zu sogenannten Trümmerbrüchen mit vielen Knochenteilen. Diese Knochenteile können durch das Splittern in verschiedene Richtungen zu Schäden des Bindegewebe und Bändern führen. Gewöhnlich tritt ein ausgeprägter Bewegungs- und Druckschmerz an der Kniescheibe auf.

In den meisten Fällen wachsen die Knochen nicht zu einer ebenen Fläche wieder zusammen. Durch diese Unebenheit kommt es zum frühzeitigen Abrieb der Gelenkknorpel.

Verrenkung des Kniegelenks

Bei einer Kniegelenkverrenkung (Kniegelenkluxation) verlieren Ober- und Unterschenkel den direkten Kontakt miteinander. Dies erfolgt oft durch Motorrad- und Autounfällen. Bei dieser Verletzung wird das gesamte Kniegelenk aus dem Bandapparat exponiert und zerreißt dabei, meist wird durch diese große Krafteinwirkung auch anderes Gewebe beschädigt. Häufig sind bei einer Verrenkung des Kniegelenks auch die Kreuzbänder betroffen – manchmal auch die Seitenbänder.

Die Betroffenen haben große Schmerzen und müssen sofort ärztlich behandelt werden, da sowohl Nervenbündel als auch Arterien eingeklemmt werden können und die Blutversorgung des Unterschenkels gefährdet ist. Diese Verletzung ist durch die auftretende Fehlstellung des Gelenks von außen ersichtlich.

Verrenkung der Kniescheibe

Die Verrenkung der Kniescheibe wird häufig durch einen seitlichen Tritt auf das Knie verursacht. Die Kniescheibe springt aus ihrer Vertiefung, was bei schlanken Beinen auch ertastbar und zu sehen ist. Oft werden andere Gewebe und Knorpel durch die Verschiebung in Mitleidenschaft gezogen. Die Betroffen leiden ebenfalls unter starken lokalen Schmerzen und können sich nur eingeschränkt bewegen.

Morbus Osgood-Schlatter

Von dieser Erkrankung sind oft sportlich aktive Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 14 Jahren betroffen. Verursacht wird der Schmerz während des Wachstums, wobei es zu einem extremen Zug der Patellasehne oberhalb des Schienbeins direkt unter dem Knie kommt. Hierbei können kleinste Partikel der Knochen (Ossikel) abgelöst werden. Bei Bewegung und Belastung entsteht ein vorübergehender Schmerz am Sehnenansatz – oft erkennt man auch knöcherne Vorwölbungen und Schwellungen.

Morbus Sinding-Larsen-Johannsson

Von dieser Erkrankung sind vor allem männliche und sportlich aktive Jugendliche betroffen. Es handelt sich um eine Wachstumsstörung. Die Symptome äußern sich durch Druck- und Bewegungsschmerzen am oberen Ende der Kniescheibe. Durch die Wachstumsstörung kommt es an der Kniescheibe zu einer ständigen Zugwirkung zwischen Sehne und Knochen. Dies kann zu Verkalkungen führen. Am Ende des Wachstums klingen die Beschwerden jedoch wieder ab.

Scheibenmeniskus

Beim Scheibenmeniskus handelt es sich um eine angeborene Formveränderung des Meniskus. Normalerweise ist er nierenförmig und befindet sich als Stoßdämpfer zwischen Ober- und Unterschenkelknochen. Der Scheibenmeniskus ist jedoch eher rundlich und scheibenförmig geformt, wodurch er zwischen der Knochen weniger beweglich ist. Oft wird er deshalb eingeklemmt und es kommt zu Rissen im Knorpelgewebe. Die Beschwerden, die durch diese angeborene Formveränderung ausgelöst werden, treten meist zwischen den 6. und 14 Lebensjahr auf. Die Betroffenen leiden unter Belastungs- und Bewegungsschmerzen.

Infektion des Kniegelenks

Die Kniegelenkinfektion ist eine seltene Erkrankung, die durch Bakterien hervorgerufen wird.

In sehr seltenen Fällen gelangen durch eine Operation Keime wie Epidermidis und Staphylococcus Aureus ins Knie, aber auch anderen Bakterien. Besonders gefährdet sind Personen mit einer Immunschwäche, wie zum Beispiel HIV-Infizierte oder Patienten während einer Strahlen- oder Chemotherapie. Wird diese Infektion nicht behandelt, können die Gelenkknorpel zerstört werden.

Die Symptome einer Kniegelenkinfektion äußern sich häufig durch Fieber in Begleitung eines schmerzenden und geschwollenem Kniegelenks. Bei dieser Art Entzündung sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden, um eine Blutvergiftung zu verhindern.

Meniskusganglion

Von diesem Überbein (Ganglion) sind meist Männer ab dem 45. Lebensjahr betroffen. Typische Anzeichen für ein Meniskusganglion sind Schmerzen bei Belastung und Bewegung über dem Gelenkspalt, an der Basis des Außenmeniskus. Oft ist eine rundliche und deutliche abgegrenzte Schwellung zu sehen und ertastbar.

Baker-Zyste

Die Baker-Zyste befindet sich in der Kniekehle und wird durch chronische Ergussbildung hervorgerufen. Oft leiden Betroffene unter Druckschmerzen in der Kniekehle, vor allem in gebeugter Position. Es kann zu einem Blutstau und Empfindungsstörungen im Unterschenkel kommen, da die Zyste Gefäße und Nervenverbindung abklemmt.

Knochennekrose des Kniegelenks

Hierbei wird das Knochengewebe zunehmend gestört. Oft beginnt die Störung schon im Jugendalter, wird jedoch erst später erkannt. Dies liegt vor allem daran, dass die Betroffenen zu Beginn keine Symptome verspüren. Im Laufe der Zeit treten jedoch Schmerzen bei Belastung und zum Teil auch Schwellungen auf. Es werden einzelne Fragmente der Knorpel und Knochen gelöst, die sich in den Gelenkspalt schieben und zu schmerzhaften Blockierungen führen können.

Morbus Ahlbäck

Diese Störung tritt meist erst bei Personen ab dem 50. Lebensjahr auf. In der Regel ist die Bewegung des Kniegelenks nicht beeinträchtigt, meist wird aber ein Druck- und Belastungsschmerz an der Knieinnenseite wahrgenommen. Morbus Ahlbäck ist eine Veränderung und Absterben des Knochengewebes, die mit Durchblutungsstörungen des gesamten Kniegelenks einhergeht. Die Ursache von Morbus Ahlbäck konnte bislang noch nicht abschließend geklärt werden.

Chondropathia patellae

Diese Knorpelkrankheit der Kniescheibe tritt häufig bei Menschen mit einer angeborenen oder erworbenen Formveränderung der Kniescheibe auf. Überwiegend sind Mädchen und junge Frauen während der Wachstumsschübe betroffen, da sich in dieser Zeit der Druck zwischen Oberschenkel und Kniescheibe erhöht. Beschwerden treten meist bei Streckbewegungen (Treppen- oder Bergsteigen) auf.

Gelenkhautfalte (Plicasyndrom)

Durch eine Überlastung oder Einklemmung der Gelenkhautfalte an der Innenseite des Kniegelenks entstehen Schmerzen. Die Schmerzen treten allmählich auf, insbesondere bei sportlicher Betätigung. Ein plötzlich auftretender Schmerz hingegen tritt auf, wenn die Gelenkhautfalte eingeklemmt wird.

Patella-Spitzen-Syndrom

Dieses Syndrom tritt vermehrt bei Personen auf, die häufige Sprint- oder Springbewegungen ausüben. Die Patellasehne entzündet sich in Folge von Überbelastung – es treten Schmerzen unterhalb der Kniescheibe auf. Die Patellasehne verbindet Schienbein und Kniescheibe miteinander und sorgt für Kraftübertragen von Unter- und Oberschenkel. Bei dem Patella-Spitzen-Syndrom ist die Funktion in der Regel nicht eingeschränkt, ebenso treten Schwellungen nur selten auf.

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