Es gibt Stellen im Haushalt oder teilweise auch im Büro, die beim Putzen häufig vergessen werden, weil sie schlicht und einfach übersehen werden. Dort haben Keime und Bakterien dann besonders leichtes Spiel. Damit Sie diese Stellen beim nächsten Wohnungsputz berücksichtigen und den Keimen und Bakterien das Leben etwas schwerer machen können, verraten wir Ihnen die markanten Punkte, denen Sie ebenfalls Ihre Aufmerksamkeit schenken sollten. Dazu geben wir Ihnen die passenden Tipps, wie Sie diese Stellen sauber bekommen.
Inhaltsverzeichnis
Türgriffe, Lichtschalter, Handläufe und Co.
Sie gehen mehrmals am Tag durch die Türen in Ihren Wohnräumen und fassen ständig die Türgriffe an, aber putzen Sie sie auch regelmäßig? Insbesondere an den Türgriffen sammeln sich durch die ständigen Berührungen mit Ihren Händen bzw. denen Ihrer Familienmitglieder, Mitbewohner oder Gäste viele Bakterien und Keime – und das auch trotz regelmäßigen Händewaschens. Auf diese Weise werden die Bakterien und Viren einfach und schnell von Person zu Person weitergegeben. Das ist besonders in Erkältungszeiten oder auch bei umgehenden Magen-Darm-Infekten besonders misslich. Um es noch deutlicher zu machen: Im Grunde sind die Türgriffe in der Wohnung vergleichbar mit den Haltegriffen in Bussen und Bahnen – und die fassen Sie wahrscheinlich auch nicht gerne an.
Damit das bei Ihren Türgriffen zu Hause anders ist, putzen Sie diese am besten regelmäßig mit einem weichen Lappen und Allzweckreiniger. Und wenn Sie schon dabei sind, seifen Sie die Türen das ein oder andere Mal auch gleich mit ab. Wo wir gerade beim Thema Griffe sind, vergessen Sie beim Putzen auch nicht die Fenstergriffe, Lichtschalter und soweit vorhanden das Treppengeländer bzw. dessen Handlauf. Ist eine Person in Ihrem Haushalt akut erkrankt, sollten Sie für die Reinigung der Tür- und Fenstergriffe, Lichtschalter sowie der Handläufe gegebenenfalls ein Desinfektionsmittel benutzen.
Fernbedienung, Telefon und Co.
Eine recht ähnliche Situation finden Sie auch bei vielen anderen Gegenständen, die in der Regel mehrfach am Tag angefasst werden. Dazu gehören Fernbedienungen, Computertastaturen und -mäuse, Handys und Telefone. Die beiden Letztgenannten kommen sogar nicht nur mit den Händen, sondern auch mit Ohren und Mund in Berührung bzw. in deren Nähe. Zum Reinigen eignen sich auch in diesem Fall ein weicher Lappen und Allzweckreiniger. Achten Sie aber darauf den Lappen nicht zu nass zu machen, um die Technik in den Geräten nicht zu beschädigen. Von Zeit zu Zeit ist auch ein Desinfektionsmittel sinnvoll. Für die Reinigung von Displays an Telefonen und Handys verwenden Sie am besten einen milden Glasreiniger. In allen Fällen gilt: Sprühen Sie die Reinigungsmittel nicht direkt auf die technischen Geräte, sondern geben Sie lediglich ein bisschen davon auf das Reinigungstuch. Für die Reinigung der Zwischenräume zwischen den Tasten von Fernbedienung, Telefon und Co. sind Wattestäbchen gut geeignet.
Insbesondere im Büro sollten auch Telefone und Computertastaturen sowie die Maus regelmäßig gereinigt werden. Das gilt insbesondere, wenn diese von verschiedenen Personen benutzt werden. Falls Sie sich nicht sicher sind, ob der Putzdienst, der bei Ihnen auf der Arbeit die Büroreinigung übernimmt, diese Stellen nicht auch regelmäßig beim Putzen übersieht. Besorgen Sie sich der Einfachheit halber Desinfektionstücher, mit denen Sie die besagten Gerätschaften regelmäßig abwischen.
Kopfhörer
Auch Kopfhörer werden beim Putzen regelmäßig übersehen. Dabei sind sie genauso anfällig für Bakterien und Keime wie zum Beispiel Telefone, dass gilt insbesondere für In-Ear-Kopfhörer. Das bedeutet aber nicht, dass Sie nicht auch Kopfhörer, die über den Ohren getragen werden saubermachen sollten. Wie Sie die Kopfhörer am besten putzen, hängt ganz von dem Aufbau und den Materialien ab. Teilweise können einzelne Teile von den Kopfhörern zum Reinigen abgenommen werden. Diese können dann gegebenenfalls sogar mit Wasser und einem Reinigungsmittel gesäubert werden, wie zum Beispiel Silikon- oder Plastikteile. Den Rest erledigen Sie zum Beispiel mit Wattestäbchen oder auch mit einem Druckluftspray.
Matratze, Sofa und Co.
Betten werden zwar regelmäßig neu bezogen und die Bettbezüge gewaschen, aber die Matratzen selbst werden häufig weniger gepflegt. Dabei halten sich dort in der Regel eine Menge Hausstaubmilben auf. Um die Zahl der Milben einzudämmen sollte die Matratze öfters abgesaugt werden. Verteilen Sie vorher Natronpulver auf der Matratze und lassen dieses ein paar Stunden einwirken, bevor Sie es wieder absaugen, entfernen Sie gleich auch noch unangenehme Gerüche aus der Matratze.
Die Hausstaubmilben halten sich aber auch gerne auf Sofa und Sessel auf. Aber nicht nur die. Auch Haare, Krümel und anderer Schmutz ist auf den Sitzmöbeln nichts Ungewöhnliches. Bei Sofa und Co. ist es besonders praktisch, wenn deren Bezüge abnehmbar sind. Dann können Sie gereinigt und hinterher wieder aufgezogen werden. Ansonsten hilft absaugen und das Abwischen mit einem feuchten Lappen. Verwenden Sie dabei am besten destilliertes Wasser, um Kalkränder zu vermeiden.
Spülmaschine und Waschmaschine
In der Spülmaschine wird ständig Geschirr sauber gespült und in der Waschmaschine Wäsche gewaschen, da könnte man auf die Idee kommen, dass die Geräte sich selbst reinigen. Dem ist aber nicht so. Möglicherweise führt aber dieser Irrglaube dazu, dass die Reinigung von Geschirrspül- und Waschmaschine nicht selten vergessen wird. Mit der Zeit lagern sich dann insbesondere in der Nähe der Gummidichtungen regelrechte Schmierfilme in den Innenräumen ab. Zudem bilden sich Bakterien und sogar Schimmelpilze. Deshalb wischen die Geräte regelmäßig aus. Zudem ist mindestens einmal im Monat ein Programmdurchlauf mit einer Wassertemperatur von 60 Grad oder mehr ratsam. Zusätzlich gibt es spezielle Maschinenreiniger, mit denen Sie die Maschinen im leeren Zustand laufen lassen, um sie von Schmutz, Bakterien und Pilzen zu befreien.
Kühlschrank
Ein ebenfalls oft vergessener Ort beim Putzen ist der Kühlschrank. Dadurch schlummern in ihm dann auch eine Reihe von Bakterien. Das ist besonders misslich, da dort Lebensmittel lagern. Denn so steigt die Gefahr für Lebensmittelvergiftungen. Einmal im Monat ist eine Grundreinigung des Kühlschrankes Pflicht. Dafür räumen Sie ihn zunächst komplett leer. Dann wischen Sie alle Flächen gründlich ab. Vergessen Sie dabei nicht die Türdichtungen, an denen sich besonders oft Schmutz ablagert. Als Reinigungsmittel eignet sich besonders gut ein Essigreiniger, denn dieser hat eine desinfizierende Wirkung. Bevor Sie den Kühlschrank wieder einräumen, sortieren Sie die Lebensmittel durch, damit verdorbene Lebensmittel nicht wieder im Kühlschrank landen.
Mülleimer
Regelmäßig den Müll auszuleeren und die Mülltüte nach draußen in die Mülltonne zu bringen, ist eine Selbstverständlichkeit. Allerdings wird dabei oft vergessen, auch den Mülleimer selbst zu reinigen. Denn nicht nur in dem Müllbeutel wimmelt es wegen Essensresten und Co. vor Bakterien – vom unangenehmen Geruch einmal ganz abgesehen. Deshalb sollte auch der Behälter in regelmäßigen Abständen mit einem feuchten Lappen und Allzweckreiniger geputzt werden. Zusätzlich können Sie von Zeit zu Zeit auch ein Desinfektionsmittel verwenden. Hilfreich ist es auch den Müllbeutel nicht erst nach draußen zu bringen, wenn der Müll bereits die Innenseite des Deckels berührt.
Haarbürste, Schminkpinsel und Co.
Wann haben Sie zuletzt Ihre Haarbürste gereinigt? Nur von den Haaren befreien, zählt nicht. Das ist schon eine Weile her? Kein Wunder, denn auch sie gehört zu den typischen Gegenständen, die beim Putzen regelmäßig vergessen werden, obwohl sich auch in ihr neben den Haaren, eine Menge Schmutz in Form von zum Beispiel Staub, Schuppen, Fett und Resten von Haarspray oder -gel sammelt. Um die Bürste davon zu befreien, reinigen Sie die Bürste, nachdem Sie sie von den Haaren befreit haben, mit Wasser und einem milden Haarshampoo und lassen Sie dann an der Luft trocknen.
Entsprechendes gilt für Kosmetikpinsel und Schwämmchen zum Schminken. Auch in diesen sammeln sich mit der Zeit Hautschuppen, Fett, Staub und Bakterien, die Sie ebenfalls mit Wasser und einem milden Shampoo herauswaschen können. Damit beugen Sie Unreinheiten im Gesicht vor, die sonst bei Weiterbenutzung der Utensilien entstehen können.
Pflanzen
Auf den Blättern von Zimmerpflanzen bildet sich genau wie auf anderen Oberflächen mit der Zeit eine Staubschicht. Der Unterschied ist nur, dass die Pflanzen beim Staubwischen eher übersehen und in der Folge nicht entstaubt werden. Dabei ist das nicht nur aus optischen Gründen, sondern auch für die Gesundheit der Pflanzen wichtig. Denn eine Staubschicht auf den Blättern führt dazu, dass die Blätter weniger Licht aufnehmen und schlechter atmen können. Abhilfe schaffen Sie mit einem weichen Staublappen, mit dem Sie die einzelnen Blätter vorsichtig entstauben.
Darüber hinaus haben Sie auch die Möglichkeit, die Zimmerpflanzen abzuduschen. Wenn es draußen warm genug ist, können Sie die Pflanze raus in den Regen stellen. Ansonsten duschen Sie sie in der Badewanne ab oder benutzen eine Sprühflasche mit Wasser. Diese Variante ist jedoch nicht für alle Pflanzen geeignet. Insbesondere bei haarigen Blättern, wie sie zum Beispiel Usambaraveilchen aufweisen, ist diese Methode mit Vorsicht zu genießen. Da deren Blätter, wenn sie nass werden, leicht faulen.
Fußmatten
Öffnen Sie beim Staubsaugen auch einmal die Haus- bzw. Wohnungstür. Denn dort liegt in der Regel ein weiterer Gegenstand, der beim Putzen häufig vernachlässigt wird – die Fußmatte. Und über die gehen Sie schließlich regelmäßig mit schmutzigen Schuhen drüber und treten diese sogar noch an ihr ab. Somit sammelt sich ordentlich Dreck in der Fußmatte. Deshalb gehen Sie beim Staubsaugen auch immer mit über die Fußmatte. Zudem sollte sie auch das ein oder andere Mal feucht gereinigt werden. Am besten funktioniert das, indem Sie die Matte in die Dusche oder Badewanne legen und dort mit Waschmittel und Wasser abschrubben. Zum Trocknen legen Sie die Türmatte dann auf einen Wäscheständer.
Weitere Stellen aufspüren, die beim Putzen vergessen werden
Unter Umständen haben Sie sich bei dem einen oder anderen Punkt in unserer Auflistung gefragt, warum wir diesen erwähnen, weil Sie diese Ecke oder diesen Gegenstand in Ihrer Wohnung regelmäßig putzen. Wenn das der Fall ist, setzen Sie einen Haken dahinter und freuen sich. Möglicherweise gibt es aber noch andere Stellen in Ihrer Wohnung, die Sie beim Putzen regelmäßig übersehen und die wir nicht aufgelistet haben. Denn unsere Liste ist mit Sicherheit auch nicht abschließend.
Damit Sie diese Stellen gegebenenfalls auch aufspüren, um sie dann zu putzen, haben wir noch ein paar abschließende Tipps für Sie. Nehmen Sie sich einen Zettel und einen Stift und gehen dann einmal ganz bewusst und mit offenen Augen durch Ihre gesamte Wohnung und notieren Sie sich alle Punkte, die Ihnen bei dieser Begehung auffallen. Überhaupt sollten Sie sich an einer zentralen Stelle in Ihrer Wohnung Zettel und Stift deponieren, damit Sie sich in Situationen, in denen Ihnen eine solche vergessene Stelle auffällt, Sie aber gerade keine Zeit zum Putzen haben, notieren können. Auf diese Weise gerät nichts in Vergessenheit. Ein weiterer Trick ist folgender: Das nächste Mal, wenn Sie Ihre Wohnung putzen, gehen Sie in einer anderen Reihenfolge vor als sonst. Dieses Aufbrechen Ihrer Putzroutine kann ebenfalls helfen die Sinne für vergessene Stellen beim Putzen zu schärfen.
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Bild vom Putzen der Pflanzenblätter © TR – Fotolia.com